1944 - Die "Gummibahn"

Mit dem weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs ab 1939 geriet auch die Deutsche Reichsbahn (seit 1937 wieder verstaatlicht) zunehmend in das Visier allierter Bomberverbände, um Nachschublinien nachhaltig zu zerstören. Abgesehen davon, dass Bielefeld seinerzeit durchaus wichtige Rüstungsbetriebe vorweisen konnte und somit ein lohnendes Ziel war, erwies sich das Viadukt in Schildesche als deutlicher Schwachpunkt.

Die nachstehende Aufnahme zeigt junge Flakhelfer bei dem verzweifelten und sinnlosen Versuch, den Untergang des Dritten Reiches noch zu verhindern. Die Aufnahme dürfte im Frühjahr 1943 entstanden sein und wurde in einem offenen Güterwagen auf dem Güterzuggleis am südlichen Ende des Viaduktes aufgenommen. Noch ist das Viadukt unbeschädigt, das links stehende Gebäude hat die folgenden Luftangriffe jedoch nicht überstanden. Man beachte die Holzschuhe der jungen Soldaten. Auch die Bielefelder Firma Benteler stellte den 2cm Flak-Vierling 38 her und war somit ebenfalls Ziel der Luftangriffe. Der Luftangriff vom 30. September 1944 führte zu über 650 Toten und erheblichen Zerstörungen in der Altstadt.

1944_Stadtarchiv

Foto: Stadtarchiv

Nach dem gezielten Angriff am 26. November 1944 auf das Viadukt wurden gut 800 Tonnen Bombenlast abgeworfen, ca. 100 Tonnen schlugen im Vorbahnhof ein.

1944_Gummibahn

Doch diesem Angriff hielt das Viadukt noch stand. In weiser Voraussicht fiel die Entscheidung, noch im Dezember 1944 mit dem Bau einer Umgehungsbahn zu beginnen, das war die Geburtsstunde der "Gummibahn" - so genannt wegen der schlechten Gleislage. Die starke Steigung durch das Johannisbachtal hinauf zum Bahndamm war je nach Zuglänge nur durch Vorspannlokomotiven oder Nachschieben zu überwinden.

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