1955 - Blick ins Bw

Die im Ringlokschuppen untergebrachte Schlosserwerkstatt war zusammen mit der Schmiede durchaus in der Lage, größere Instandsetzungen vorzunehmen. Arbeiten an Bremsen, Treib- und Kuppelstangen gehörten zur alltäglichen Arbeit. Nur sehr aufwändige Arbeiten wurden von den Ausbesserungswerken durchgeführt. Selbst der Tausch einer Achse war durch die Achssenke möglich.

Die beiden nachfolgenden Bilder zeigen links Hans Steinfurth beim Ausgießen eines Stangenlagers, welches nach dem Erkalten auf dem rechten Bild auf der Drehbank von Rudi Riepe ausgedreht wird.

1955_Hans Steinfurth beim Stangenlager-Ausgießen_Rolf (755x1024)1955_Stangenlager-Ausdrehen_Rolf (762x1024)Fotos: Willi Rolf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es lohnt sich wieder, die Details auf dem folgenden Bild zu betrachten: Die Drehscheibe, verriegelt auf Schuppengleis 2 gibt durch das Schauzeichen das Befahren der Drehscheibe frei, was die 41 023 sogleich nutzen wird. Bei genauerer Betrachtung erkennt man im Drehscheibenhäuschen nicht nur die zweite Tür, sondern auch das Ofenrohr des damals offensichtlich vorhandenen Ofens. Der später nachgerüstete Luftantrieb ist 1955 noch nicht vorhanden, auch fehlen die vermutlich aus Sicherheitsgründen eingelagerten Kurbeln des Handbetriebs.

Im Schuppenstand 4 steht 93 1114, in 6 die 92 784 und rechts daneben eine unbekannt gebliebene Baureihe 92.

1955_Drehscheibe (1024x748)Foto: Rüdiger Uffmann

Die folgenden Aufnahme wurde in der Vergangenheit recht häufig von den Tageszeitungen für Berichte zur Historie des Bahnbetriebswerks genutzt. Aufgenommen vom damaligen Gasometer der Stadtwerke an der Beckhausstraße ist eine derartige Aufnahme heute wohl nur noch mittels Drohne möglich.

Schauen wir doch einmal genauer hin: Im Vordergrund sieht man den gut genutzten Vorbahnhof für die Güterwagen. Ein VT 95 mit Beiwagen VB 142 befährt das Bw, wohl um gedreht zu werden. Mangels Steuerwagen wäre sonst ein zeitaufwändiges Umfahren notwendig gewesen.

1955_Stadtarchiv (1024x759)Foto: Stadtarchiv Bielefeld

Um die einzelnen Bereiche besser erkennen zu können, können wir die folgenden Ausschnitte nutzen:

1955_Stadtarchiv - Lokleitung (1024x503)Hier sehen wir das Stofflager mit der angebauten Lokleitung direkt an der Drehscheibe. Dort meldeten sich die Lokpersonale an, um ihre Dienstpläne zu empfangen. Auch die Abmeldung nach Schichtende erfolgte hier. Die Personale der Lokleitungen schrieben hier auch die Umlaufpläne und erstellten die Personalplanung.

 

 

 

1955_Stadtarchiv - Heizlok (1024x369)Die Heizlok auf dem Schuppenfreigleis 23 war unentbehrlich für die Wärmeversorgung, da die daran angeschlossenen Dampfheizungen für eine Mindestbeheizung des Schuppens sorgten. Ein funktionsfähiger Lokomotivkessel auf einem abgefahrenen Rahmen war in vielen Bw üblich. Zur Heizlok an späterer Stelle mehr. In dem kleinen Gebäude rechts befanden sich die Toiletten.

1955_Stadtarchiv -Sandbunker (1024x594)Im Mittelpunkt der Aufnahme ist das heute als Vereinsgebäude genutzte ehemalige Aufenthaltsgebäude der Personale der Lokomotivbehandlung zu erkennen. Der Turm des Gebäudes dient der trockenen Aufbewahrung von Bremssand. Hier lassen sich auch die augenfälligsten Unterschiede der beiden Kranbauarten erkennen (Einheitsbauart - eckig, Deutschlandwerk - rund). Links vom Gebäude befindet sich der Schlackekran, rechts daneben an den Kohlebunkern die beiden Kohlekräne.

 

1955_Stadtarchiv - Kohle (1024x300)

Die immensen, mehrere Meter hohen Steinkohleberge zeigen die damalige Bedeutung des Bahnbetriebswerkes. Dieselangetriebene Schienenfahrzeuge waren zum damaligen Zeitpunkt noch recht selten unterwegs.

 

1955_Stadtarchiv -Stellwerk Bl (1024x790)

Das Stellwerk Bl an der Einfahrt zum Bw gehörte zu den mechanischen Stellwerken der Einheitsbauart und diente auch später dem einen oder anderen Fotografen als perfekter Standort für weitreichende Aufnahmen über die Strecke der Köln-Mindener Eisenbahn.

Im Hintergrund lassen sich unzählige Wagen erkennen, die auf Entladung der Steinkohle warten.

 

 

 

 

1955_Stadtarchiv -Wasserturm (574x1024)Was hier so seltsam als Wasserturm mit Kranausleger anmutet, ist in Wirklichkeit ein großer, schienengeführter Kohlekran, der die Waggonladungen mit Steinkohle in den großen Kohlebansen verteilt und sich vor den neugierigen Blicken des Fotografen schamhaft hinter dem Wasserturm versteckt.

Auf der Aufnahme ist auch gut zu erkennen, dass bereits im Jahre 1955 die meisten Fenster des Wasserturms zugemauert waren.

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