Baureihe 89

Quelle: WIKIPEDIA
Die Lokomotiven der Gattung T 3 der Preußischen Staatseisenbahnen waren laufachslose, dreifach gekuppelte Tenderlokomotiven. Es waren zusammen mit den zweiachsigen T 2 die ersten Dampflokomotiven, die nach den Normalien gebaut wurden. Die ersten Exemplare lieferte Henschel im Jahr 1882.
Die T 3 hatten ein Nassdampf-Triebwerk mit zwei Zylindern, die auf die mittlere Kuppelachse wirkten. Die Flachschieber wurden von einer außenliegenden Allan-Steuerung bewegt. Der Wasservorrat war in einem Rahmenwasserkasten unter dem Kessel untergebracht; die Kohlenkästen befanden sich links und rechts der Feuerbüchse vor dem Führerhaus. Davor befand sich jeweils ein Einfüllstutzen für den Wassertank.
Die Federn der beiden vorderen Radsätze waren mit Ausgleichshebeln oberhalb des Umlaufs verbunden.
Die frühen T 3 hatten noch keinen Dampfdom, sondern nur einen Regleraufsatz, von dem aus die Einströmrohre außerhalb des Kessels direkt zu den Zylindern führten. Die Achslast dieser Lokomotiven lag bei etwa 10 t .
Spätere Lieferungen (ab 1887) hatten einen Dampfdom und die Einströmrohre wurden durch die Rauchkammer verlegt. Bedingt durch den Dampfdom wurde auch die Anordnung des Sandkastens und der Sandstreuer geändert. Außerdem wurde die Menge der mitgeführten Wasser- und Kohlenvorräte erhöht. Die Rückwand des Führerhauses war jetzt eben und nicht mehr im unteren Teil abgeschrägt. Die Länge über Puffer vergrößerte sich von 8.300 mm auf 8.591 mm, die Achslast stieg auf 11 t.
Ab 1903 wurden die Vorräte noch einmal vergrößert, und die T 3 konnten jetzt 5 m³ Wasser und 1,9 t Kohle mitführen. Die Achslast dieser „verstärkten Normalbauart“ oder „Normalbauart (6 t)“ genannten Ausführung lag bei 12 t.
In Bielefeld waren drei dieser Loks stationiert, leider liegen keine genauen Daten vor. Es ist aber zu vermuten, dass alle drei Loks bis Ende 1928 ausgemustert wurden.

Bei der Eingliederung der Lokomotiven von später übernommenen Privatbahnen war die DR nicht sehr konsequent. So kam es, dass in der Baureihe 89.75 verschiedene Lokomotivtypen gemischt wurden, zum Teil mit direkt aufeinanderfolgenden Nummern.
Die direkt im Anschluss an die preußischen T 3 eingenummerten Lokomotiven mit den Nummern 89 7512–7521 waren keine T 3, sondern von Jung gebaute Industrielokomotiven (Typ „Pudel“) der ehemaligen Hafenbahn Bremen, die 1930 von der DR übernommen worden war. Diese Lokomotiven waren mit
15 t Kuppelachslast deutlich schwerer als die T 3, hatten eine Heusinger-Steuerung und einen kleinen Kohlenkasten hinter dem Führerhaus.

Bei der Bundesbahn verblieben etwa 70 T 3, deren letzte, die 89 7538, 1963 ausgemustert wurde. Allerdings kam die T 3 später nochmals kurzzeitig in den Bestand der DB. Es handelte sich hierbei um die Werklokomotiven 2 und 3 des Ausbesserungswerkes Schwerte, die 1968 als 089 002 und 089 003 in den offiziellen Fahrzeugbestand der DB eingereiht wurden. Hinter 089 003 versteckte sich die ehemalige 89 7531. Sie wurde am 21. Juni 1968 als endgültig letzte T 3 der DB ausgemustert.

Zu diesen ehemaligen Lokomotiven der Bremer Hafenbahn gehörten auch die 89 7513 und die 89 7518, welche in Bielefeld stationiert waren. 89 7513 ist betriebsfähig nach einer wechselvolllen Geschichte bei der Dampfzug-Betriebs-Gemeinschaft e. V. in Hildesheim unter Dampf. Bis 1957 war diese Lokomotive zeitweise an die Bielefelder Kreisbahn verliehen, vermutlich als Ersatz für die Lok 9 "Theesen", wenn diese defekt war.

 

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  • Autor: Sammlung Burkhard & Christoph Beyer

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